FDA Warning Letter: Untermischungen und Hygienemängel bei U.S. Umverpacker

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat einen auf den 03. Oktober 2022 datierten Warning Letter an einen Arzneimittelhersteller in Missouri gerichtet. In dem Schreiben werden erhebliche GMP-Verstöße für Fertigarzneimittel zusammengefasst. Vorausgegangen war ein FDA 483er-Formular. Die Antwort des Unternehmens darauf reichte der FDA jedoch nicht auf, da sowohl die bereits getroffenen als auch die geplanten Maßnahmen als unzureichend eingestuft wurden.

Produktuntermischungen

In der Produktionsstätte werden u. a. zahlreiche Fertigarzneimittel zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen umverpackt und umetikettiert. Offensichtlich kam es bei diesem Prozess wiederholt zu Untermischungen. Die FDA wirft dem Unternehmen vor, das Vorhandensein von Fremdtabletten in den Arzneimitteln nicht angemessen untersucht zu haben.

Unter Bezugnahme auf zwei Untersuchungen, die nach dem Auftreten von Untermischungen seitens des Unternehmens durchgeführt wurden, schreibt die FDA, dass sich darauf u. a. Hinweise auf mögliche Konstruktionsmängel der Anlagen ergeben. Die Firma habe zwar einige Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen (CAPA) zur Behebung von Konstruktions- und Reinigungsmängel der Anlagen ermittelt, jedoch die Untersuchung nicht ausgeweitet, um festzustellen, ob auch andere Chargen, die in derselben Verpackungslinie bzw. in der Produktionsstätte hergestellt wurden, betroffen sein könnten.

Hygienemängel

Bei einer FDA-Inspektion wurde ein Mitarbeiter dabei beobachtet, wie er einzelne Tabletten vom Boden aufhob und sie direkt in den Einfülltrichter legte. Doch selbst dieser offensichtliche GMP-Verstoß wurde von dem Unternehmen nicht ernsthaft angegangen, weder unmittelbar nach dem Vorfall noch im weiteren Verlauf der Untersuchungen. Es wurde nicht evaluiert, wie solche Verstöße in Zukunft verhindert werden können.

Bezugnahmend auf die schriftliche Antwort an die FDA stellt die Behörde fest, dass das Unternehmen "die Auswirkungen auf die Produktqualität für die Charge, bei der einzelne Tabletten vom Boden aufgenommen wurden, nicht bewertet hat, nicht sichergestellt, dass Material, das mit dem Boden in Berührung kommt, nicht wieder in andere Chargen eingebracht wird, die Untersuchung nicht auf andere Chargen ausgeweitet hat und keine Risikobewertung oder rückwirkende Überprüfung durchgeführt hat, um die Auswirkungen auf die Qualität anderer Chargen zu bewerten." (Übers. der Red.)

Weitere Verstöße

Zusätzlich zu den oben genannten Verstößen hat die FDA noch weitere Aspekte zu beanstanden:

  • GMP-relevante Tätigkeiten wurden nicht zum Zeitpunkt der Durchführung dokumentiert;
  • allgemeine Dokumentationsmängel;
  • keine ordnungsgemäße Line Clearance.

FDA fordert konkrete Maßnahmen

Die FDA erwartet nun, dass das Unternehmen eine ganze Reihe von Maßnahmen ergreift, wie zum Beispiel:

  • Eine umfassende, unabhängige schriftliche Bewertung der Verpackungs- und Etikettierungsvorgänge;
  • eine Bewertung des gesamten Systems des Unternehmens zur Untersuchung von Abweichungen, Reklamationen, Ergebnissen außerhalb der Spezifikation (OOS) und Fehlern;
  • eine umfassende Überprüfung der gesamten Betriebsstätte hinsichtlich der Einhaltung der cGMP-Vorschriften.

Ausführlichere Informationen finden Sie in dem vollständigen Warning Letter der FDA an Legacy Pharmaceutical Packaging LLC.

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